Das Neue Testament besteht aus 27 Büchern: den vier Evangelien, der Apostelgeschichte, 21 Briefen sowie der Offenbarung des Johannes.
Paulus, Autor der meisten Briefe, war ein jüdischer Schriftgelehrter und zunächst
eifrig bemüht, die entstehende christliche Gemeinde zu vernichten. Als er aufgrund
eines übernatürlichen Ereignisses selbst Christ wurde, wirkte er fortan als eifriger
Prediger und Missionar. Er reiste im ganzen römischen Reich umher und gründete viele
Gemeinden. An diese und an seine Mitarbeiter verschickte er Lehrbriefe, von denen
vierzehn in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurden.
Das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte wurden von dem griechischen Arzt Lukas
verfasst, der Paulus auf seinen Missionsreisen begleitete. Er war kein Augenzeuge
der Ereignisse um Jesus, hat diese aber sorgfältig und gewissenhaft anhand von Augenzeugenberichten
recherchiert. Auch Markus, der das nach ihm benannte Evangelium schrieb, war ein Mitarbeiter
des Paulus.
Matthäus, Johannes und Petrus gehörten zu den zwölf Jüngern Jesu. Matthäus schrieb
ein Evangelium; Johannes ebenso, außerdem drei Briefe und die Offenbarung; Petrus
verfasste zwei Briefe. Jakobus und Judas schließlich, die jeweils einen Brief schrieben,
waren Brüder Jesu.
Das gesamte Neue Testament wurde in griechischer Sprache verfasst und lag bereits
vor dem Jahr 100 n. Chr. vollständig vor. Die älteste heute vollständig vorliegende
Abschrift des Neuen Testaments ist der Codex Sinaiticus aus dem vierten Jahrhundert,
den Konstantin von Tischendorff im Katharinenkloster am Berg Sinai fand. »Codex« bezeichnet
die von den Christen bevorzugte Form der Heiligen Schriften: ein gebundener Stapel
einzelner Blätter. Die heute geläufige Form des Buches, anstelle der damals üblichen
Schriftrollen.