Der Islam breitete sich in den letzten Jahrhunderten des ersten Millenniums immer stärker aus: Ehemals christliche Gebiete im Nahen Osten, in Kleinasien und Nordafrika wurden von muslimischen Eroberern unterworfen. In Europa gab es in Spanien, Portugal und Italien militärische Angriffe durch den Islam. Dem ersten Kreuzzug unmittelbar voraus ging ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos um Unterstützung gegen die Seldschuken.
Darüber hinaus veranlassten die Schändungen christlicher Stätten und Übergriffe gegen christliche Pilger im Heiligen Land Papst Urban II. auf dem Konzil in Clermont (Frankreich) am 27. November 1095, in einer leidenschaftlichen Rede zum ersten Kreuzzug aufzurufen: »Befreit die Heilige Stadt!« Seit 638 stand Jerusalem unter muslimischer Herrschaft.
Quer durch alle Stände folgten die Menschen seinem Aufruf – nicht zuletzt darum, weil er jedem, der im Kampf fallen würde, Sündenablass versprochen hatte. Eine Hungersnot im Jahre 1095 motivierte ebenfalls zur Auswanderung.
Von der Vorstellung getrieben, das apokalyptische Heer der Offenbarung zu sein, das gegen den Antichristen kämpft, machten sich 1096 die ersten Kreuzfahrer auf. Bereits bei Konstantinopel wurden sie von den Türken besiegt. In einem zweiten Vormarsch jedoch konnte unter erfahrenen Anführern der türkische Sultan besiegt werden. Im Juni 1099 begann die Belagerung Jerusalems, die einen Monat dauern sollte.
Am 15. Juli 1099 überwanden die Kreuzfahrer die Stadtmauer. Nahezu die gesamte Bevölkerung Jerusalems wurde in der folgenden Nacht niedergemetzelt. Der Eroberer, Gottfried von Bouillon, wurde erster König von Jerusalem, »Beschützer des Heiligen Grabes«.
Um den neuen Staat zu sichern, mussten die beiden mächtigsten moslemischen Gebiete, Mesopotamien und Ägypten, voneinander isoliert werden. Dazu errichtete man östlich des Jordans eine Festungskette, die bis zum Golf von Elat reichte. Fast 200 Jahre lang konnte das Kreuzfahrerreich bestehen. 1291 fiel seine letzte Festung in Akkon. Die Herrschaft über Jerusalem wurde bereits 1187 verloren, als Sultan Saladin die Stadt eroberte. 1244 eroberten die Mamelucken das Heilige Land.
Von Stenay über Köln – Mainz – Speyer bzw. von Toulouse, Clermont und Vézélay über Mailand – Rom nach Konstantinopel, von da ab über Nicäa – Antiochia nach Jerusalem und Damaskus.
Von Paris nach Konstantinopel, weiter über Nicäa - Ephesus (Ludwig VII.) nach Antiochia bzw. per Schiff nach Akkon (Konrad III.).
Barbarossa über den Hellespont nach Antiochia, Richard Löwenherz durchs Mittelmeer über Marseille – Genua nach Akkon.
Von Venedig durch die Adria nach Konstantinopel.
Von Brindisi über Kreta – Zypern nach Akkon.
Von Aigues Mortes (Frankreich) über Zypern nach Akkon
Von Aigues Mortes (Frankreich) über Sardinien nach Tunis.